Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1901 | |
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– Unbegreiflich. Freut mich, daß Sie uns
besuchen. Was trinken S’ denn, Herr Meier –
Wein oder Bier?“ „Ich danke für Alles – ich
trinke gar nichts!“ „Was sagen Sie, gar nichts!
Aber ich bitt’ Sie, gar nichts kann man doch net
trinken!“
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– Ein verständnißvoller Diener. Der französische
Dichter Paul Scarron, mit der ebenso schönen
als geistvollen Fräulein d’Aubigne vermählt, gab fast
täglich Abendgesellschaften, in denen sehr häufig bei
dem fortwährenden Geldmangel des Dichiers die
Bewirthung zu wünschen übrig ließ. Geistreiche
Unterhaltungen mußten dann die Gäste für den
Mangel an Tafelfreuden entschädigen. Madame
Scarron verstand es, durch Witz und Plauderkünste
über die Ärmlichkeit der materiellen Genüsse hinwegzutäuschen.
Einmal trat der Bediente hinter den
Stuhl der Wirthin und flüsterte ihr leise einige Worte
ins Ohr. Ihr Erröthen veranlaßte den Parlamentsrath
de la Sabliere, die Frage an Madame Scarron
zu richten, welche Botschaft sie denn in Verlegenheit
setze. „Ach,“ entgegnete mit liebenswürdigem Lächeln
die Gefragte, „der Bediente raunte mir zu, ich möchte
doch rasch den Gästen ein recht amüsantes Histörchen
erzählen, denn – wir hätten heute keinen Braten!“
Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1901. Pieper’sche Buchdruckerei, Clausthal 1900, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1901_027.png&oldid=- (Version vom 11.5.2019)