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Seite:HansBrassTagebuch 1947-01-31 001.jpg

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Aehnlich war es übrigens auch bei dem Apparat, an den ich angenagelt war u. den ich „Flugzeug“ nannte. Er war ein „Fluch-Zeug“. –

     Auch sonst hatte ich Visionen von schrecklichen Dämonen, die nun aber alle menschliche Figuren hatten wie Menschen unserer Zeit. –

     An den Kulturbund Rostock geschrieben u. um Antwort ersucht auf meine Anfrage über den Verbleib meiner Zeichnungen, die ich vor nun sechs Wochen an ihn gerichtet hatte.

     Martha hat heute Nachmittag Kopfschmerzen u. ist im Bett geblieben.

Freitag, 31. Januar 1947.     

     Heute Bleistiftstudie gemacht zu einem neuen Bilde „Der Dämon“. Sehr grausig. Sonst im Leben der hl. Theresia gelesen. – Es ist nach wie vor sehr kalt draußen.

Sonnabend, 1. Februar 1947.     

     Es ist noch kälter geworden, doch scheint es der Höhepunkt zu sein.

     Nachmittags kam Dr. Burgartz, um sich meine letzten Bilder anzusehen.

Montag, 3. Februar 1947.     

     Gestern ruhiger, schöner Sonntag, Mariä Lichtmeß u. Sonntag Septuagesima. Kurz nach 6 Uhr kam P. Beckmann, der in Dierhagen u. Wustrow Gottesdienst gehalten hatte u. bei Frau Longard über Nacht blieb um heute früh bei uns Gottesdienst zu halten. Er berichtete, daß heute in Rostock die Eröffnung eines Jesuitenhauses stattfinde, wobei er zugegen sein müsse sodaß er gleich nach der Messe u. dem Frühstück zurück, müsse, um Mittags nach Rostock zu fahren. Die Jesuiten haben in Rostock in der Wismarschen Straße eine Wohnung gemietet. – Auch P. Beckm. hat nun in Ribnitz eine eigene Wohnung zugewiesen bekommen, die er allerdings noch nicht beziehen kann, da die Russen noch darin sind. Es ist eine Laden=Wohnung u. er will den Laden als vorläufige Kapelle herrichten.

     Als ich gestern Abend schlafen ging, war ich mir sehr klar über meine Beichte heute morgen, sodaß ich mich auf die Beichte innig freute. Dies ist mir zum ersten Male vorgekommen. Ich habe heute früh in diesem Geiste gebeichtet u. habe noch nie eine so klare u. gute Beichte abgelegt. Zum ersten Male, daß ich dieses Sakrament wirklich mit vollem Bewußtsein empfangen habe. – P. Beckmann las die Messe Mariä Lichtmeß, da diese gestern vom Sonntag Septuagesima verdrängt worden war. Nach der Messe erteilte er den Blasius=Segen. In der Messe war es sehr voll, obwohl wir diesen Gottesdienst nicht bekannt gemacht hatten, weil sonst zu viele gekommen wären. –

     Die Vorlesung des Lebens der hl. Theresia ist beendet. Obgleich ich das Buch für mich allein gelesen habe, ehe ich die einzelnen Abschnitte Martha vorlaß, u. obwohl ich die einzelnen Abschnitte mehrfach gelesen habe, will ich nun das ganze Buch noch einmal für mich durchlesen u. dabei ein Verzeichnis der vorkommenden Personen anlegen. Ich bin von diesem Buch, das ich früher ohne besonderen Nutzen

Empfohlene Zitierweise:
Hans Brass: TBHB 1947-01-30. , 1947, Seite 002. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HansBrassTagebuch_1947-01-31_001.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2025)