von Thietmars Sohn gefangen genommen und starb, an den Beinen aufgehängt, zwischen zwei Hunden; und darum ließ dann wiederum diesen der Kaiser greifen und bestrafte ihn mit ewiger Verbannung.[1] Von der Zeit an aber verfolgten Thietmars Bruder, der Herzog und dessen Söhne, wegen seines Todes auf das bitterste dem Erzbischof zürnend, ihn selbst und seine Kirche und die Angehörigen derselben mit tödlichem Hasse, und auch wenn ein scheinbarer Friede zuweilen beide Parteien ausgesöhnt zu haben schien, so hörten doch die Anhänger des Herzogs, eingedenk des alten Hasses, den ihre Väter gegen die Kirche ausgeübt hatten, nicht auf, die Unseren anzufeinden, indem sie sie auf alle Weise bedrängten. Mache dich auf, Gott, und führe aus deine Sache; gedenke an die Schmach deiner Knechte! (Psalm 74, 22.)
9. Der Metropolitan dagegen wetteiferte in guten Bestrebungen und kaufte, weil die Tage bös waren, die Zeit durch Wohlthaten aus, und machte Frieden mit den Herzogen.
Darnach aber widmete er seinem Sprengel seine Sorgfalt und hielt es für etwas großes und seiner würdiges, überall ein Denkmal seines Ruhmes zu hinterlassen. Und gleich zuerst verwarf er, die goldene Mittelmäßigkeit[2] seiner Vorgänger gar gering achtend, das Alte, indem er im Sinne hatte, alles von Grund aus neu zu gestalten.
Indem er also mit großer Anstrengung des Geistes und mit bedeutendem Kostenaufwande dahin arbeitete, Bremen anderen Städten gleich zu machen, bildete er sofort aus den Gütern, die er selbst erworben hatte, zwei Propsteien, die eine dem heil. Willehad zu Ehren, wo dessen Körper entweder ruht oder wohin er versetzt ist, die andere dem heil. Stephan gewidmet, dessen
Diener zu sein er sich oftmals rühmte. Diese beiden Propsteien
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_128.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)