welcher er vorher feindlich entgegengetreten war, in jeder Beziehung geneigt und gütig sich zu erweisen. So wurde der aufrührerische Fürst, nachdem er den Rath unseres ErzbischofsSCH. 36. vernommen, endlich gebeugt, und unterwarf sich zu Scalchispurg[1] Gnade flehend dem Kaiser Heinrich.
47. Bald nachher machte er auch, von Unwan begünstigt, die Sclaven zinspflichtig und unterthan, und gab dadurch den Nordelbingern und der Mutterkirche Hammaburg den Frieden wieder. Um aber diese letztere wieder herzustellen, soll der ehrwürdige Metropolitan nach der Zerstörung durch die Sclaven die Stadt und die Kirche wieder aufgebauet haben, indem er zugleich aus seinen einzelnen Congregationen[2] je drei Brüder auslas, so daß es im Ganzen zwölf wurden, die in Hammaburg nach der kanonischen Regel leben und das Volk von dem Irrwahne des Götzendienstes abbringen sollten. Auch ordinirte er für Sclavonien nach Reginberts Tode den Benno, einen einsichtsvollen Mann, der, aus den geistlichen Brüdern der Hammaburger Kirche gewählt, unter dem Volke der Sclaven predigend reichen Nutzen stiftete[3]. In Dännemark aber waren noch am Leben Poppo der Gottesgelehrte, und jener hochgeborne Bischof Odinkar, welchen der Erzbischof wegen seines Glaubens und der Heiligkeit seines Lebens zu seinem vertrautesten Freunde machte. Nur diese beiden BischöfeSCH. 37. waren, soviel wir
Schol. 36. Unwan hatte an den meisten Oster- oder anderen Festtagen sieben Bischöfe um sich und außerdem die Aebte, nicht minder den Herzog und einige Grafen dieser Provinz, deren jedem er große Ehre erwies.
Schol. 37. Odinkar war ein Sohn des Herzogs Toki von Winland und hatte seinen Sitz zu Ripen. Obwohl nun[WS 1] ein Drittel von ganz Winland ihm als Erbtheil zugefallen sein soll, übte dennoch ein Mann von so großem Reichthume eine wunderbare Enthaltsamkeit. Als ein Beispiel dieser Tugendübung habe ich erfahren, daß er in der ganzen Fastenzeit immer einen Tag um den andern sich von einem seiner Priester geißeln ließ.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: uun
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_093.png&oldid=- (Version vom 30.3.2021)