Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1 | |
|
steht, und einige Redensarten sind ganz von ihm beibehalten. Das Mährchen von Brunnenhold und Brunnenstark verdanke ich mit allen darin beibehaltenen Nebenumständen der Erinnerung an meinen siebenzigjährigen Großvater, einen schlichten Bürgersmann, der es mir in meinem sechsten und siebenten Jahre nebst den meisten Mährchen der Tausend und einen Nacht so oft erzählte, daß ich es mit diesen ganz in eine Reihe zu stellen gewohnt ward, und es sogar in der Tausend und einen Nacht suchte, als ich sie später einmal in die Hände bekam. Woher er den köstlichen Stoff dieses Mährchens geschöpft, ist mir bis diese Stunde noch unbekannt, so sehr ich auch allenthalben darnach forschte. Selbst meine gelehrten beiden Namensverwandten übergehen es in ihrem von ungemeiner Belesenheit zeugenden Anhange zu dem ersten Theile ihrer „Kinder- und Haus-Märchen,“ und das Mährchen selbst besitzen sie nur in einem, durch des Volkes Mund sehr verunstalteten und skizzenartigen Fragmente. – Die Thierfabel von
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite IV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_V_04.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)