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Seite:Grimm Linas Maerchenbuch I 196.jpg

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der garstige Jagdhund das Perlhuhn frißt und die Federn in meinen Korb trägt, so wird unsere Herrin gewiß glauben, ich hätte es gewürgt, was ich aber jetzt nicht thue, so gern ich möchte. Ich hatt’ es vorhin nicht so recht überlegt.“

„Ei,“ antwortete das Kaninchen, „das Perlhuhn schläft jetzt recht fest. Steige nun recht sachte hinauf, daß es dich nicht merkt, und setze dich neben es hin, und stell’ dich, gleich als ob du schliefest. Wenn du es aufweckst, so erschreckt es, und fliegt gleich weg, und glaubt, du wolltest es fressen. Wenn es aber dann von selbst erwacht, und dich neben sich schlafen sieht, so merkt es doch, daß du es nicht umbringen wolltest. Und wenn es dann auch erschrickt, und herunter fliegt, so stell dich nur, als ob du fortschliefst. Dann will ich ihm schon Alles erzählen, was die Hunde für Anschläge wider uns haben.“

Dieser Vorschlag gefiel der Katze aber sehr wohl, und sie dankte dem Kaninchen, ihrem Freunde, recht herzlich, und stieg ganz still und unbemerkt auf den Ofen, und setzte sich neben das Perlhuhn, und schlief ein. Und als das Perlhuhn aufwachte, und etwas neben sich schnurren hörte, und sich umsah, da sah es die Katze neben sich sitzen, und erschrack sehr. Als es aber herunter fliegen wollte, sah es

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_196.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)