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Seite:Grimm Linas Maerchenbuch I 192.jpg

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mit ihnen fressen wollen. Und als sie fertig waren, spielten sie wieder einträchtig zusammen.

Aber als die beiden Hunde das sahen, ärgerten sie sich gewaltig an ihren Ketten, und Ryno sprach zu Kalif: „Das ist was Unerhörtes, das ist noch nie geschehn, seit es Katzen und Kaninchen in der Welt gibt, daß sie einträchtig bei einander waren oder gar mit einander spielten. Davon hab ich noch kein Beispiel gehört.“ Und als sie am Abend von ihren Ketten gelassen wurden und zusammen kamen, sagten sie zu einander, daß nun ihr Anschlag vereitelt sei, und daß sie auf eine bessere Gelegenheit warten müßten.

Das hörten aber die Katze und das Kaninchen auch wieder, und freuten sich darüber, und spielten am andern Tage wieder untereinander, und gefielen dadurch ihrer Herrin immer mehr, und wurden von ihr recht wohl gehalten.

So ging es etliche Tage. Da bekam das gute Mädchen auch einmal aus der Stadt von einem vornehmen Herrn ein Perlhuhn geschickt. Denn die Leute wußten wohl, daß sie die Thiere so lieb hatte und gut pflegte. Weil es aber keinen andern Stall für das Perlhuhn hatte, ward dieß auch am Abend in die kleine Stube neben der Waschküche gesperrt, zu der Katze und zu dem Kaninchen.

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_192.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)