Thomas: „Tischchen deck’ dich!“ und das Tischchen war mit den köstlichsten Speisen versehen. Dann sagte Thomas: „Esel schlag aus!“ und der Esel schlug aus, und die Goldstücke flogen umher, und manche von den Kindern, die seiner vorher gespottet hatten und gescholten, bückten sich jetzt darnach, und wollten sich auch von den glänzenden Goldstücken etliche aufnehmen.
Da sagte er aber: „Knüppel aus dem Sack!“ und der Knüppel fuhr aus seiner Tasche, und schlug unter die Menge, und traf recht tüchtig auf alle die, die seiner vorher gespottet und ihn gescholten hatten. Und als sie davon laufen wollten, flog ihnen der Knüppel nach durch’s ganze Dorf, und erregte viel Gelächter und Geschrei und Lärmen, aber machte auch manchem einen blauen Rücken, ehe Thoms sagte: „Knüppel in den Sack.“
Und als die Spötter nun alle fort waren, da gab Thoms seinem Bruder Hanns sein Tischchen deck’ dich, und seinem Bruder Stoffel den Goldesel, und sagte: „Was Euch gehört, soll Euer sein, und ich will’s Euch nicht vorenthalten.“ Da fielen ihm der Vater und die Brüder um den Hals, und dankten ihm herzlich, und führte jeder seine Gabe mit sich. Dann setzten sie sich fröhlich zusammen, und das Tischlein deck’ dich mußte sich gar manchmal decken,
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_178.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)