Mühleselein endlich unrecht. Es stellte sich auf seine Vorderfüße, und schlug mit seinen Hinterfüßen hinten hinaus, so weit es konnte, und schrie: „Iha! iha! iha!“
Stoffel war aber gerade hinter ihm gestanden, und bekam darum von den Hufen des Esels einen so gewaltigen Schlag an die Beine, daß er umpurzelte. Da lachten die Freunde und Nachbarn und Gevatterleute aus vollem Halse, und gingen und bedankten sich im Fortgehen, daß er ihnen den schönen Spaß gemacht habe. Und von der Stunde an hieß Stoffel im ganzen Dorfe der Eselsstoffel; und wo er sich nun sehen ließ, riefen ihm die Kinder nach: „Esel, iha! Esel, schlag aus!“ und je böser er drüber ward, desto mehr neckten sie ihn.
Stoffel ging aber auch wieder von dannen, und wollte dem eisgrauen Männlein im Walde sein Eselein wieder bringen; allein er fand weder das Männlein, noch sein Haus, noch den Stall, und mußte betrübt wieder nach seinem Dorfe zurückkehren. Und von nun an arbeitete er als Knecht bei seinem Vater.
Nun war die Reihe an dem jüngsten Bruder, der Thomas hieß. Dem fiel es jetzt auch ein, er wolle die Welt sehen, und vielleicht sein Glück besser machen, als seine
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_170.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)