du aufhörst. Um Gottes Willen, so hör nur auf; ich bin sonst des Todes!“
Da hörte klein Friederlein endlich auf, und ließ ihn ausschnaufen. Er wischte sich aber den Schweiß von dem Gesichte, und athmete tief, und wickelte seine Kutte los aus den Dornen, und kam heraus. Als aber klein Friederlein ihm sein Geld abforderte, wollte er’s ihm nicht geben, und schalt ihn noch aus dazu, daß er ihn mit seiner verzauberten Geige zum Tanzen gezwungen, da er doch Ehrfurcht vor ihm hätte haben sollen.
Aber Friederlein drohte, ihm noch einmal den Hupfauf zu spielen, wenn er nicht gleich das Geld herausgebe, wie er versprochen. Da bat ihn der dicke Mönch, er möge doch das nicht thun, er wolle ihm Alles geben, was er verlange. Und damit nahm er seinen Terminirsack herunter. Als er aber sah, wie all seine Eier zerbrochen und herausgeflossen seien, da seufzt’ er tief, und sprach: „Ach, die gute Gottesgabe ist so verdorben! Wie manch ein gutes Fastenessen hätte man davon bereiten können! und jetzt kommt’s keinem Menschen gut!“
Klein Friederlein lachte aber und sprach: „Ei, laßt Euch die Eier nicht reuen, Herr Pater! Habt Ihr ja doch einen lustigen Eiertanz dafür gehalten. Greift nur hinein in die gelbe Brühe, und fischt Euern Geldbeutel heraus,
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)