Ach, wie trüb sind deine Augen!
Sag, was fehlt dir?
Mordi gibt einige schwache Laute von sich.
Roselinde.
Wie, du kannst auch nicht mehr sprechen?
Ach, du wirst mir doch nicht sterben?
Soll ich dir vom Balsam geben?
(Indem sie das sagt, streichelt sie ihm mit der Hand über den Kopf und weint.)
Mordi
wird in diesem Augenblick in einen Menschen verwandelt, und liegt in prächtigen Königskleidern aber eben so schwach und krank vor ihr. Misekätzchen wird zu Miß Käthchen.
Roselinde.
Ei, was war das? Wo ist Mordi?
Wie ist das denn zugegangen?
Mordi ist ja ganz verschwunden,
Und da liegt ein Mensch im Grase!
Miß Käthchen.
Das ist unser König, Herrin.
Roselinde.
Ei, wer spricht da? du, Miß Käthchen?
Und ist dieser Prinz Herr Mordi?
Mordi schwach.
Ja!
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)