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Braußen muß er in der Schale,
Süß und bitter muß er schmecken,
Ach, und – o, ich fühl’ es deutlich,
Wie er mir die Brust durchströmet,
Und die alten Schäden heilet,
Daß ich ganz mich neu verjünge.
Arzt.
Ja, ich weiß es, was Ihr meinet.
Habt Ihr denn in Euerm Leben
Je den blauen Trank gesehen?
Schira.
Niemals, nie in meinem Leben.
Arzt.
Wunderbar! – Es gibt solch einen
Trank, und ich erkenn’ ihn deutlich:
’s ist der Thau vom Lebensbaume,
Der im Paradies gewachsen,
Den Herrn Mordi’s böse Mutter
Endlich nach gar mancher Erbschaft
Noch geerbt von einer Muhme,
Und der in Herrn Mordi’s Garten
Nur allein noch steht auf Erden.
Wer ihn aber holt, den Balsam,
Setzt sein Leben auf die Waage,
Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_078.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_078.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)