soll sie sofern sie selbst es will, Eure treue Hauswirthin werden, mein edler Kämpfer.“
„O,“ sagte Groß Ott, „da nehmt mich doch mit Euch; wir besiegen den Feind um so eher“ „Es sei so!“ antwortete Adelbert, und schlug seine Hand in Groß Otts dargebotene Rechte.
Sie standen aber noch so, da hörten sie es rauschen durch die Luft, und sagten beide zugleich: „Da kommt das schwarze Flügelroß.“ Und als sie aufschauten, schwebte der Spuk über den Garten daher. Adelbert ergriff aber seine Zither, die noch auf der Steinbank lag, und sang mit lauter Stimme:
O, traure nicht,
Du holdes Licht
Mit deiner Wangen blassem Schein!
Ich komme, holdes Schwesterlein,
Ich löse bald
Dich aus des schwarzen Zauberers Gewalt.
Und mit noch lauterer Stimme sang er weiter:
Zieh aus, zieh ein
Im Mondenschein,
Du schwarzer Zauberritter!
Zieh heim, zieh hinaus
Ich find’ dich aus! –
Und hab ich funden dein Zauberschloß.
Ich nehme dir wohl dein Flügelroß.
Bald läßt in Ruh
Die Todten du; –
Ich zwinge dich mit der Wunderzither.
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_123.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)