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Seite:Grimm Linas Maerchenbuch II 039.jpg

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mitziehen. Und sie müssen gerade vor meinem Hause vorbei; da könnt Ihr’s am besten sehen.“

Aber Brunnenhold antwortete dem geschwätzigen Wirthe nicht, und ging hinaus, und nahm vor dem Hofthore seine Thiere mit sich und ging nach dem Drachensteine.

Und als er nun am Drachensteine war, ließ er seine Thiere los von ihren Ketten, und stellte sich hin mit ihnen in’s nahe Gebüsch. Da war es Mittag. Und es kam ein großer Trauerzug aus der Stadt. Voraus ging der König mit Thränen, und seine Tochter, die eingehüllt war in einen langen schwarzen Schleier, so daß man kaum ihre Gestalt erkennen mochte, ward hinter ihm getragen in einer schwarzen Sänfte. Nach ihr gingen die Großen des Reiches; dann folgten über hundert junge Mädchen, die trugen jede einen Todtenkranz von Rosmarin und weißen Rosen, und eben so viel junge Knaben mit Cypressenzweigen. Und hinter ihnen kam noch ein unabsehbar langer Zug von Bürgern aus der Stadt und von den Einwohnern des Landes.

Als der Zug aber nun ankam auf dem Drachensteine, hoben sie die Königstochter aus ihrer Sänfte, und ihr Vater fiel ihr nochmals um den Hals, und nahm weinend von ihr den letzten Abschied. Dann wurden ihr die Augen verbunden und der Schleier abgenommen, und die acht Männer, die sie getragen hatten in der Sänfte, führten sie nun die Stufen

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_039.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)