Bischof. Du kannst nicht Nein sagen. Die weltlichen Stände, meine Nachbarn, haben alle einen Zahn auf mich. So lang ich dich hatte – Geht, Weislingen! Ich habe euch nichts mehr zu sagen. Ihr habt vieles zu nichte gemacht. Geht!
Weislingen. Und ich weiß nicht was ich sagen soll. (Bischof ab.)
Franz. Adelheid erwartet euch. Sie ist nicht wohl. Und doch will sie euch ohne Abschied nicht lassen.
Weislingen. Komm.
Franz. Gehn wir denn gewiß?
Weislingen. Noch diesen Abend. –
Franz. Mir ist als wenn ich aus der Welt sollte.
Weislingen. Mir auch, und noch darzu als wüßt’ ich nicht wohin.
Fräulein. Ihr seht blaß, gnädige Frau.
Adelheid. – Ich lieb’ ihn nicht, und wollte doch daß er bliebe. Siehst du, ich könnte mit ihm leben, ob ich ihn gleich nicht zum Manne haben möchte.
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_064.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)