das Dorf Ittelsburg ohne Burg (Falken- und Altittelsburger Burg) an den Memminger Bürger Leutkircher; von diesem überkam es 1426 dessen Mitbürger Diepold Zwicker (Zwingherr). Der Sohn des Genannten, Hans Zwicker, erbaute auf der sog. Heidelsburg, später Hahnentanz, eine neue Feste, Neuittelsburg, die aber schon 1457 von den Kemptnern zerstört wurde. Dieser Hans Zwicker war ein Genosse der Grafen von Rechberg, die mit ihrem Anhange – verarmte Adelige, Abenteurer, Raubritter – in die Gebiete der Städte einfielen; auch Zwicker Hans erlaubte sich gegen die Kemptner Gewalttätigkeiten.
Darüber ergrimmt zogen 200 Kemptner am 25. April 1457 vor seine Veste Neuittelsburg, wiesen die angebotene Ergebung Zwickers auf Gnade und Ungnade zurück und schossen die Burg mit glühenden Pfeilen in Brand. Zwicker suchte sich aus der brennenden Burg zu retten, fiel aber seinen Feinden in die Hände, welche ihn tödlich verwundet mit nach Kempten schleppten. Da derselbe jedoch im Gefängnisse schon am 1. Mai 1457 seinen Wunden erlag, so geriet die Stadt Kempten mit den Brüdern des Hans Zwicker und der Stadt Memmingen in einen Rechtsstreit, der erst 1461 durch Vermittlung der Ulmer dahin
Joseph Sedelmayer: Geschichte des Marktfleckens Grönenbach. Kempten 1910, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Marktfleckens_Gr%C3%B6nenbach_S207.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)