ein Bestandteil dieser gefürsteten Grafschaft Kempten; auf welche Weise das Kempter Hochstift in den Besitz dieser Lehen („feuda“) gekommen, ist nicht bekannt; vielleicht durch Schenkung oder Kauf von den letzten Sprossen des eingeborenen adeligen Grönenbacher Geschlechtes. Urkundlich nachweisbar ist nämlich Konrad von Rotenstein vom Jahre 1293 Pfandherr der Herrschaft Schönegg, Grönenbach, Woringen und Wolkenberg. Genannter war auch Gubernator des Stifts Kempten, besaß die Hälfte von der ehemaligen Stadt „Babenhausen“ in anno 1315, besaß des weiteren die Burg Hausen im Rheintal vom Stift St. Gallen und schloß mit dem Erzherzog Leopold von Österreich 1323 einen Vertrag wegen Erbauung der oberen und unteren Burg in Woringen. Hiemit tritt das ehemals berühmte Adelsgeschlecht „derer von Rotenstein“ mit Grönenbach-Rotenstein-Woringen in engste Fühlung und übte bestimmenden Einfluß auf die späteren Geschicke und Geschichte dieser Orte. Cfr. Stammbaum nach Baumann, Gesch. d. Allgäus; cfr. Stammbaum der Rotensteiner nach bischöfl. Archiv und Stammbaum nach dem Neuburger Archiv.
Joseph Sedelmayer: Geschichte des Marktfleckens Grönenbach. Kempten 1910, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Marktfleckens_Gr%C3%B6nenbach_S010.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)