züchtigende, zu dir mit Macht hinweisende Schicksal von uns abwenden, weil wir dann immer bei dir sind. Gieb uns Kraft zu tragen was noch auf uns liegt, und lasse keinen von den vielen, die jetzt kaum die dringendsten Lebensbedürfnisse sich verschaffen können, verzweifelnd das Schlechte ergreifen, und an dir, an sich selbst und der Menschheit irre werden! Lindere du ferner, tröste, rette, helfe! Laß dich finden von uns allen in unserem Innern, und in unserer Noth uns die Erfahrung machen, daß wir nicht dich träumten, sondern daß du bist. Auf unsere Erfahrung müsse sich stützen unser Glaube, fest wie unser Glaube sei unser Vertrauen zu dir, innig und treu wie unser Vertrauen sei unser Gehorsam, unsere Liebe! Gieb daß auch wir sagen können, wie einst dein unvergleichbarer Sohn sagte: der Vater lässet sein Kind nie allein! Mit den Worten unseres Heilandes beten wir: Unser Vater etc.
Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen, und züchtiget uns, daß wir sollen
Johannes Geibel: Ermunterung zur Verläugnung des ungöttlichen Wesens. Lübeck 1807, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geibel_Ermunterung07.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)