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Seite:Eichhorn Einsegnungsunterricht 1917 130.png

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von lauter Heiligen sein und gehen gegen die Kirche, die sie als ein verderbtes Babel bezeichnen, sehr angriffsweise vor. Andere Sekten, die recht bezeichnend für den Geist der Willkür sind, sind die Adventisten vom 7. Tag, eine stark eschatologische, auf das Ende der Dinge gewandte Richtung. Die eine Gemeinde von lauter Gläubigen sein wollen, nehmen auch in ihren Kreisen mancherlei Mängel wahr wie wir. Wir haben hierbei den Trost, solange Gottes Wort und Sakrament da ist, ist auch noch die Kirche da. Jene dagegen sehnen sich nach dem baldigen Ende und warten mit Ungeduld auf das tausendjährige Reich. Das Warten ist recht, das Bitten um Jesu Kommen ist recht und soll von uns noch immer mehr geübt werden; aber die anmaßende Willkür ist unberechtigt, die Zeit bestimmen zu wollen und bestimmt zu behaupten, jetzt seien wir in dieser oder jener Periode. Davor muß man sich auch im gegenwärtigen Krieg hüten. Niemand sollte behaupten, daß die „eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ einen Beweis liefert, daß der gegenwärtige Krieg 31/2 Jahre dauern müsse. Das sind willkürliche Ausdeutungen; wenn die Zeit kommt, werden wir erkennen, daß das Wort der Weissagung sich erfüllt und dann wird es ein großer Trost sein. Das sage ich ganz allgemein über die eschatologische Denkweise der meisten Sekten und sektiererischen Richtungen und das gilt besonders von den Adventisten. Deren Stifter, der Amerikaner William Miller setzte 1838 das Ende der Dinge auf das Jahr 1843 fest, später auf das Jahr 1847 und später wieder auf einen anderen Termin. Diese Sekte ist chiliastisch, weil in verkehrter Weise auf das tausendjährige Reich gerichtet, baptistisch, weil sie die Kindertaufe verwerfen und judenchristlich, weil sie den Sabbat feiern statt des Sonntags, eine ganz willkürliche Sekte, von der man nicht denken sollte, daß sie in unsern Gemeinden Anhänger finden könne.

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Von den Irvingianern wollen wir nicht ausführlicher reden; eine Sekte sollte man sie nicht heißen; sie selbst sind tief gekränkt dadurch, nennen sich vielmehr „apostolisch-katholische Gemeinden.“ Sie wollen das Apostelamt in der Christenheit wieder erneuern, wie denn ihr Begründer, der Engländer Irving alle Schäden in der Kirche davon ableitete, daß keine Apostel mehr gewählt worden seien, die durch Handauflegung die verschiedenen Gaben hätten erhalten und mitteilen können. In ihrer Gottesdienstform haben sie sehr viel Altkirchliches, stehen in der Abendmahlslehre durchaus richtig und machen auch fleißig Gebrauch davon. Aber sie lehren willkürlich noch ein weiteres Sakrament, die Versieglung, das Hinzutun zur Schar der Auserwählten; das ist ein sektiererisches Moment. Sie achten nicht sehr viel auf das geschriebene Wort, mehr auf Weissagung, die in ihrer Mitte durch Propheten erschalle. In Deutschland gelang es ihnen einen sehr bedeutenden Theologen,