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Seite:Die Gartenlaube (1883) 829.jpg

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1883)

Vorbereitungen zum Christabend.
Original-Zeichnung von J. R. Wehle.


das willkürliche Eintreiben der Steuern und die Bastonnade.

Noch bis in die jüngste Zeit hinein, unter dem Exkhediv Ismaïl, wurden die Fellachen zu den Regierungsbauten und zur Anlage von Dämmen und Canälen und zu sonstigen Arbeiten auf den viceköniglichen Domänen „gepreßt“, Männer, Weiber und Kinder, bei nothdürftiger Nahrung, kümmerlicher oder gar keiner Bezahlung und bei vielfach roher und unmenschlicher Behandlung. Ihre eigenen Felder und Ländereien mußten dadurch unbestellt bleiben, und doch sollten ihre Besitzer vierteljährlich von dem Ertrag derselben hohe Steuern bezahlen. Diese Steuern wurden an die Mudire der verschiedenen Provinzen und von diesen wieder an die Schechs der einzelnen Dörfer verpachtet, die unnachsichtlich und grausam die Gelder eintrieben und als Zwangsmittel dazu die Bastonnade anwandten.

Die bei einer solchen Mißwirthschaft auch anderweitig hervortretenden Uebelstände liegen auf der Hand. Hat ein Mudir oder sonst ein Pascha, der in der Provinz allmächtig ist, Arbeiter

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1883). Leipzig: Ernst Keil, 1883, Seite 829. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1883)_829.jpg&oldid=- (Version vom 16.6.2023)