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Seite:Die Gartenlaube (1883) 601.jpg

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1883)

Der Uklei-See.[1]

Mit Originalzeichnung von G. Sundblad.

Von Hügeln dicht umschlossen, geheimnißvoll
Verhüllt in Waldnacht, dämmert der Uklei-See.
Ein dunkles Auge, das zur Sonne
Nur um die Stunde des Mittags blicket.
Emanuel Geibel.

Das norddeutsche Hochland, welches sich mit seinen weitausschauenden Kuppen und alten ehrwürdig rauschenden Wäldern, mit seinen tief ausgerissenen Schluchten und eingesunkenen Thälern als ein breiter Gürtel um das Gestade der Ostsee legt, steht bekanntlich und besonders bei Deutschen in dem Rufe, sich hervorragend schöner landschaftlicher Reize nicht rühmen zu dürfen; höchstens daß man Rügen nachsagt, daß es sich in den urkräftigen Waldungen der Granitz und Stubnitz von Putbus bis zur Stubbenkammer und in den Kreideklippen mit der zauberischen Aussicht auf Meer, Bodden und Strandgliederung ganz angenehm leben lasse. Jene geringe Meinung von unserem Küstenlande ist jedoch keine gutberechtigte. Denn außer diesem von der Schöpfung allerdings reich begnadeten und mit Recht vielberühmten Eilande giebt es noch manche andere Gegend, die, wenn schon ihr Lob nicht so laut im Munde der Völker klingt, ihr Angesicht doch nicht zu verhüllen braucht, sondern mit den anmuthigen Zügen, welche die Natur ihr anerschaffen hat, dankbar vor uns Menschen lächeln darf.

Ich denke dabei vor Allem an eine Landschaft, die, in ein Prachtgewand


  1. Uklei (früher Ukeleyne) gilt als das Diminutiv von Uk, Ak oder Ach (Wasser).
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Verschiedene: Die Gartenlaube (1883). Leipzig: Ernst Keil, 1883, Seite 601. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1883)_601.jpg&oldid=- (Version vom 13.1.2024)