Verschiedene: Die Gartenlaube (1883) | |
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30. April 1835 geboren. Er hat also nie mit Armuth, Noth und Elend zu kämpfen gehabt; ihm trübte keine frühe Bitterkeit die arglos offene Seele, da dem bildschönen, begabten Knaben eines geachteten und wohlhabenden Vaters alle Welt dasselbe Wohlwollen entgegenbrachte wie er ihr. Er konnte überdies bei dem Hirtenleben, das seine Knabenjahre ausfüllte, in der herrlich erhabenen, Ernst mit Lieblichkeit wunderbar vereinigenden Natur,
die ihn umgab, unter dem prächtigen Menschenschlag, mit dem er beständig verkehrte, Formen- und Farbensinn ganz ebenso entwickeln wie seiner Zeit der Florentiner Giotto.
Von frühester Jugend an beschäftigte er sich denn auch fortwährend mit Schnitzeln und Zeichnen. So formte er aus Kartoffeln und Rüben oder Brodteig allerhand Figuren, überdeckte alle Blätter von alten Büchern und alle Wände im Haus mit Zeichnungen.
Verschiedene: Die Gartenlaube (1883). Leipzig: Ernst Keil, 1883, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1883)_005.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)