verschiedene: Die Gartenlaube (1877) | |
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„Ich kann nicht; ich – ich – ich weiß nichts – ich –“ und sie drängte an mir vorüber der jenseitigen Thür zu. Ich aber nahm ihre beiden Hände, preßte sie wie in eiserne Fesseln in die meinigen und sagte streng:
„Benehmen Sie sich nicht wie ein ungeberdiges Kind! – Haben Sie mit soupirt an jenem unheilvollen Abende?“
Sie schüttelte verneinend den Kopf.
„Sagen Sie mir –“
„O, wie Ihr mich quält!“ jammerte sie.
Und ich sagte noch strenger: „Sie müssen haarklein beichten, Blanche.“
„Lieber todt!“ schrie sie auf.
Ein Ruck – ihre Hände waren frei; außer sich stürzte sie an uns vorüber – ich weiß nicht, wohin. Ich sah sie gleich darauf durch den Garten abwärts eilen.
Das Höhlenschloß Puxer Luegg bei Teufenbach in Steiermark. (Mit Abbildung S. 201.) In Oesterreichs Alpen sind es besonders zwei Burgen, welche durch ihre eigenartige Lage die Aufmerksamkeit des Touristen fesseln. Die eine derselben, Puxer Luegg bei Teufenbach im Judenburger Kreise, ist im wahren Sinne des Wortes „ein Höhlenschloß“. Die andere befindet sich tief in Krain, vier Stunden von Adelsberg im Birnbaumer Walde; sie liegt in der Thalschlucht vor einer Felsengrotte und führt einfach den Namen Luegg. Beide Bauwerke, jetzt mehr Ruinen, mögen zu gleichem Zwecke erbaut worden sein; denn ihre versteckte Lage läßt keinen Zweifel darüber aufkommen, daß wir es mit Raubschlössern des Mittelalters zu thun haben. In Bezug auf geheimnißvolle Lage bietet Puxer Luegg entschieden ein größeres Interesse.
Um die Burg zu erreichen, benutzt man die Kronprinz-Rudolfs-Bahn, indem man von Judenburg ab in der Richtung nach Villach, einige Stationen südöstlich, bis zum Haltepunkt Teufenbach fährt. Der Ort liegt an der Landstraße auf der Hälfte des Weges, welcher vom uralten Stift St. Lambrecht nach Judenburg führt. Hier erhebt der hohe Puxberg sein trotziges Haupt, auf der Südseite in steilen Wänden senkrecht abfallend. Da ist auch die Stelle, wo sich in der Höhe von hundert und einigen Klaftern über der Thalsohle die Eingänge zweier Höhlen befinden. Beide bargen einst bedeutende Bauten, von denen jetzt nur noch in der größeren, etwas höher gelegenen einige Ruinen und verworrenes Trümmerwerk erhalten sind. Recht deutlich spricht sich in diesen Ruinen dem Beschauer der Zweck des ehemaligen Schlosses aus. Raubritter, verschlagen und tollkühn zugleich, bezogen die einsame Höhle, um bequem die in geringer Ferne einander kreuzenden Heerstraßen beobachten zu können und die daselbst ziehenden zahlreichen Handelsleute auszuplündern. Im sichern Versteck, jedem Versuch zu einem Ueberfall hohnlachend, verzehrten sie ihren Raub in dem unheimlichen Felsenneste, dessen Zutritt dem geübtesten Bergsteiger bei Anstrengung und Gefahr auch heute nur mit Steigeisen und Leitern möglich ist. Deshalb wird der vereinsamte Winkel von den Fremden auch nur selten besucht. Die Tiefen der Höhle, deren Eingang die Burg unangreifbar machte, sind den Jetztlebenden unbekannt; benachbarte Thalbewohner versichern, daß sie sich stundenlang in das Innere des Berges hinzögen. Ebenso ist die Sage geschäftig, die seit langen Zeiten in Trümmern liegende Feste „Puxer Luegg“, auch „Puxer Loch“ und „Chalon“ genannt, mit allerlei Schauerhistorien in Verbindung zu bringen, zahlreich genug um eine Romanbibliothek zu füllen.
Wohl mag diesen blutigen Erzählungen bis zu einem gewissen Grade Wahrheit zu Grunde liegen, denn es ist nicht anzunehmen, daß die einstigen Inhaber des lichtscheuen Verstecks lediglich aus Liebhaberei hier wohnten, aber die locale Geschichte berichtet hierüber nichts Gewisses, und wo ihre Halbschwester, die Volkssage, Platz greift, wird die Grenze von Wahrheit und Phantasie bekanntlich stets getrübt.
Ein tief Geheimniß ist das Leben;
Nicht wissen wir wohin, woher?
Ist’s Morgenroth, in dem wir schweben,
Ist’s Abendröthe über’m Meer?
Ist, was wir leben, schon das Ende?
Beginnt der Anfang mit dem Tod?
Kein Laut, der tröstend Antwort sende
Dem Wüstenrufer in der Noth!
Sind Thränen, die im Schatten fallen,
(Hier bittrer Thau der Blume: Schmerz!)
Jenseits des Grabs in Gottes Hallen
Glücksperlen für das sel’ge Herz?
Ist dort das Glück vielleicht ein Leiden,
Wird dort ein Leid, was hier ein Glück?
Ist Finden dort, was hier ein Scheiden –
Wohin nur führt uns das Geschick?
Anfrage. In Anknüpfung an einen Artikel in Nr. 10 dieses Jahrganges[WS 1] der „Gartenlaube“, „Blumenzucht im Zimmer“, dürfte Folgendes der Beachtung von Fachmännern ernstlich empfohlen werden. Es ist eine allgemein gemachte Erfahrung, daß in Räumen, wo Gas gebrannt, ja wo sich auch nur Gasleitungen befinden, ohne daß der in ihnen enthaltene Brennstoff täglich gebrannt wird, eine Pflanze, auch bei sonst aufmerksamster Pflege, nicht zum Blühen gebracht werden kann. Sogar auch Blattpflanzen mit hartem Laube können sich oft nicht genügend weiter entwickeln, sobald sie einer schwach mit Gas geschwängerten Atmosphäre häufig ausgesetzt werden. Sollte die Wissenschaft nicht auch hier wie bei so vielen andern Uebeln eine Abhülfe schaffen können? Der aufrichtigste Dank und die Anerkennung unendlich Vieler, Laien sowohl wie Kunstgärtner, würden diesen Forschungen sicher sein. Hat doch die Wissenschaft so manche oft unmöglich scheinende Probleme gelöst – warum nicht auch dieses? Wichtig genug wäre es sicher, um es eingehend zu prüfen. Das Wie? (ob durch Luftreinigung oder andere Einflüsse) bleibt natürlich dem Fachkundigen zu ergründen. Möchten eingehend gemachte Forschungen über diese Frage einen günstigen Erfolg haben und zu Nutz und Frommen Aller veröffentlicht werden!
Schrader-Gaben. Auf Anregung unserer Notiz in Nr. 50 vorigen Jahres sind uns für den unschuldig zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verurtheilten Friedrich Schrader in Kroppenstedt folgende Gaben zugegangen, über die wir hiermit dankend quittiren:
Erlös einer Spielgesellschaft in Restauration Baum in Düsseldorf 5 Mk.; Lenz in Karlsruhe 20 Mk.; C. U. in Dresden 5 Mk.; W. Müller in Mariensiel 5 Mk.; W. in Darmstadt 15 Mk. 5 Pf.; X. Y. in Steele 1 Mk. 50 Pf.; aus Bremen 20 Mk.; H. Fuld 3 Mk. 5 Pf.; H. Schuster in Zehdenick 3 Mk.; Kegelclub „Die Räuber“ aus Halle 12 Mk. 80 Pf.; zweite Classe höherer Töchterschule in Sagan 10 Mk. 45 Pf.; am Biertische gesammelt von J. D. in Geyer 10 Mk.; B. M. in Geringswalde 6 Mk.; A. S. in Frankfurt a. d. O. 5 Mk.; Prause’sche Malerpersonal in Altwasser 10 Mk.; Emilie Schindler in Berlin 10 Mk.; E. B. in Köln 3 M.; H. K. in Offenbach 5 Mk.; Kißling in Ludwigsburg 3 Mk.; Hch. Bösolt in Dresden 3 Mk.; G. Jung Hauff in Frankfurt a. M. 60 Mk.; Gesellschaft in Restauration Möhle, Windmühlenstraße in Leipzig 12 Mk. 95 Pf.; Geschworene des Göttinger Schwurgerichts 60 Mk.; aus Mosbach 3 Mk.; R. Reinsch in Sagan 6 Mk.; Stammgäste des Eiskellers in Neustadt a. d. O. 17 Mk. 15 Pf.; M. G. in Frankfurt a. M. 5 Mk.; Martha O. in Dresden 1 Mk. 50 Pf.; K. H. in Hamburg 3 Mk.; B. in S. 5 Mk.; Familienkränzchen L. W. und A. in Amsterdam 10 Mk.; Bernh. Goldschmidt 6 Mk.; Verein „Voluptas“ in Berlin 15 M.; J. H. Peltzer Söhne in Rheydt 10 Mk.; L. W. in Bonn 3 Mk.; aus Neustadt a. d. O. mit Motto: „Es ist“ (Fortsetzung fehlt) 3 M.; Schiller-Hain Nr. 5 11 Mk. 15 Pf.; C. G. B. in Meerane 20 Mk.; Bananski in Fürstenhof 3 Mk.; A. K. in Neugenheim 3 Mk.; A. K. in Graudenz 3 Mk.; S. Z. in Stralsund 3 Mk.; C. G. in Stralsund 20 Mk.; A. Stange in Münden 10 Mk.; F. W. D. in Crefeld 10 Mk.; R. in Würzburg 5 Mk.; Tapp-Gesellschaft bei Waixler in Stuttgart 7 Mk.; E. Piepenburg in Cöslin 3 Mk.; Zschetzschingck 30 Mk.; D. M. in Osnabrück 6 Mk.; Bürgerverein in Ronsdorf 30 Mk.; Reg. R. S. in M. 10 Mk.; P. Merk in Darmstadt 1 Mk. 50 Pf.; Gust. Lange in Göttingen 5 Mk. 30 Pf.; D. H. P. in Düsseldorf 3 Mk.; A. M.’ in R. 5 Mk.; M. S. in H. 3 Mk.; W. Heine in Lüntzmühlen 3 Mk.; M. Naphtali Schweidnitz 3 Mk.; Dr. G. M. in E. bei W. 10 Mk.; C. D. f. P. in Demmin 10 M.; J. G. in Maulbronn 5 Mk.; Hugo Knesenberg in Antwerpen 20 Mk.; W. F. in S. 1 Mk.; G. Sch. in Bremen 20 Mk.; W. D. Olsberg 3 Mk.; ein Abonnent in Tettwang 4 Mk.; S. in Görlitz 20 Mk.; R. und E. Stein in Wichelsdorf 6 Mk.; M. M. v. Weber 5 Mk.; C. M. in Creuzburg 3 Mk.; Th. Grieben in Berlin 10 Mk.; Lange in Tharandt 3 Mk.; Gebr. Bingel in Heidelberg 3 Mk.; J. M. B. in Brieg 3 Mk.; A. Auer in Feuchtwangen 3 Mk.; S. in R. 5 Mk.; Geschworene vom December 1876 in Rudolstadt 94 Mk.; Redaction der „Gartenlaube“ 30 Mk.
Mit dieser Quittung müssen wir unsere Sammlung leider einstellen, da die sächsischen Behörden eine Weiterführung derselben nicht gestatten konnten.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ tatsächlich: 1876
verschiedene: Die Gartenlaube (1877). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1877, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1877)_204.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)