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Seite:Die Gartenlaube (1870) 849.jpg

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1870)


Der letzte Brief.
Für die Gartenlaube entworfen von F. W.

Verschleppung der Krankheit durch die brodlosen Arbeiter zu hintertreiben. Er rief die Wohlthätigkeit des ganzen Landen auf, seine Berichte lenkten die Theilnahme Europa’s auf diese schwer heimgesuchte Provinz und von nah und fern eilten barmherzige Frauen und Männer herbei, um selbst zu helfen und zu pflegen. – Umsonst! die kostbarsten Leben fielen der Seuche zum Opfer. Mancher sonst so unerschrockene Arzt brach zusammen, überwältigt von Ekel und Anstrengung. Das ganze Land war in einem Zersetzungsproceß begriffen und steckte auch die Gesunden, die zu retten kamen, mit seinem Leichengift an. Viele mußten, für lange an Leib und Seele gebrochen, umkehren. Nur Alfred hielt aus, unberührt, unermüdet, so lange es nöthig war, bis er erkannte, daß Einzelne, und wären es ihrer noch so viele, hier machtlos waren, daß hier nur eine rasche Hülfe von Seite des Staates durchgreifen könne, und so blieb ihm nichts übrig, als nach B. zurückzukehren und seinen Einfluß in den Kammern zu Gunsten der Provinz aufzubieten.

Doch vor seiner Abreise mußte er noch einen Act strenger Justiz an Egon und seinem Verwalter üben. Es war ein grauer Decembermorgen, als Alfred sich dem Schlosse Schornkehmen näherte. Die Bäume glichen ringsumher nur riesigen Krystallisationen, so glänzend weiß starrten die gefrorenen Aeste empor, jede Nadel der

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1870). Leipzig: Ernst Keil, 1870, Seite 849. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1870)_849.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)