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Seite:Die Gartenlaube (1857) 167.jpg

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verschiedene: Die Gartenlaube (1857)

bedient sich dazu kräftiger wohlabgerichteter Elephanten. Drei dieser Riesenthiere sind erforderlich, um ein Geschütz zu transportiren, das nicht einmal ein sehr großes sein darf, nur etwa eine neunpfündige Kanone oder eine vierundzwanzigpfündige Haubitze. Einer der Elephanten trägt das Rohr des Geschützes, ein zweiter die Lafette, und ein dritter die für dieses eine Geschütz bestimmte Munition. Der Elephant legt sich nieder, wenn er beladen werden soll, und die das Geschütz bedienende Mannschaft ist mit den nöthigen Werkzeugen, Balken, Stangen, Flaschenzügen u. s. w. versehen, mit deren Hülfe das Geschützrohr und die Lafette auf den Rücken des Thieres gewunden wird, um da befestigt zu werden. Der Mohaut, der Führer des Elephanten – und jedes dieser Thiere muß einen solchen haben – commandirt die Bewegungen, die der riesige vierbeinige Lastträger zu machen hat. Das Beladen der Kanonen-Elephanten geht übrigens mit geübten Leuten so rasch, daß ein Geschütz in der kurzen Zeit von zehn Minuten auseinander genommen und auf zwei Elephanten gepackt werden kann. Ebenso rasch erfolgt das Abpacken und man kennt Beispiele, daß binnen zehn Minuten das Geschützrohr von dem einen Elephanten, die Lafette von dem andern genommen, das Rohr auf die Lafette gelegt, das Geschütz geladen, gerichtet und so zum Abfeuern bereit gemacht worden ist.

Sind die sämmtlichen Artillerie-Elephanten beladen und ist sonst alles zum Aufbruch fertig, so wird der Marsch über die steilste Höhe angetreten und die scheinbar so plumpen Kanonenträger bewegen sich mit großer Sicherheit und Klugheit auf den beschwerlichen Wegen hinter einander her.

Eine Maulthier-Batterie auf dem Marsche.

Die zweite Abbildung zeigt uns eine ähnliche Batterie auf dem Marsche und zwar eine eigentliche Gebirgsbatterie, die eben von einem Gebirge herabsteigt. Es ist dies eine der Peschawur-Maulthier-Batterien, die man so nennt, weil bei ihr die kleinen Geschütze von Maulthieren getragen werden und zwar in ähnlicher Weise wie bei den andern von Elephanten. Ein Maulthier trägt das Rohr, ein zweites die Lafette, ein drittes die Munition. Jedes Thier wird von einem eingebornen Soldaten geführt und die das Geschütz bedienende Mannschaft marschirt hinterher. Englische Officiere, welche in der ostindischen Armen gedient und solche Batterien in Thätigkeit gesehen haben, versichern, eine solche von Maulthieren getragene Batterie könne in einer Minute schußfertig gemacht, in eben so kurzer Zeit wieder aufgepackt werden und weiter marschiren.

Es sind dies allerdings sehr schätzenswerthe Mittel zur Erleichterung des Geschütztransportes, aber sie nützen doch gar nichts, wenn eine solche Batterie auf dem Marsche in der Gebirgsschlucht selbst überfallen wird, wo kein Platz ist die Geschütze aufzustellen und zu gebrauchen. Und solche Ueberfälle wären z. B. in einem Kriege mit Persien zu fürchten gewesen.




Blätter und Blüthen.

Eine Arbeit hinter Eisengittern. Es ist für uns Deutsche immerhin noch ein kleiner Kitzel, wenn fremde Nationen in ihren besten Organen auf die Erzeugnisse unserer Presse aufmerksam machen. Es dürfte deshalb unsere Leser in mehr als einer Beziehung interessiren, in welcher Weise eins der besten englischen Blätter „the Examiner“ über das vor kurzem in Leipzig erschienene Buch: „Englische Dichter. Eine Auswahl englischer Dichter mit deutschen Uebersetzungen von O. L. H…r.“ sich ausspricht, zumal das erwähnte Buch die Arbeit einen Mannes ist, dessen Schicksal – ewige Gefangenschaft – überall große Theilnahme erregt. „Von Chaucer, Spenser, Shakspeare, Milton an bis zu Procter und Tennyson herab hat der Herausgeber,“ sagt das Blatt, „eine Auswahl aus den englischen Dichtwerken gegeben, wie sie unter zehn Engländern kaum einer zu treffen vermocht hätte, und er hat diese Dichtungen mit bewundernswerther Treue übertragen in nicht etwa deutsche Verse, sondern deutsche

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1857). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1857, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1857)_167.jpg&oldid=- (Version vom 13.9.2022)