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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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190. Schneiderverschwörung.
Mäßig geschwind. | Mündlich aus dem Hessen-Darmstädtischen. |
(Vgl. Nr. 187, 188 u. 189.)
1.
Es hatten sich sieben und siebenzig Schneider verschworn,sie wollten zusammen ins Niederland fahrn,
da bekämn sie ein größeren Lohn. :|:
2.
Sie nähten sich einen papiernen Wagn,der sieben und siebenzig Schneider konnt tragn;
sie satzten sich Alle darauf.
3.
Und als sie kamen den halben Weg,da stund ein Geißbock auf dem Steg,
der schaut sie trutzig an.
4.
Dabei da war ein hitziger Mann,der zog ein ledern Paar Handschuh an,
setzt auf sein eisernen Hut – Fingerhut!
5.
Drauf nahm er auch sein spitzigen Degnund stach dem Geißbock durch den Zegn;
der faßt ein grimmigen Zorn.
6.
Der Geißbock schüttelt mit seinen zwei Hörnerund jagt die Schneider durch Distel und Dörner;
kein Einziger schaute sich um. –
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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_398.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_398.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)