Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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so habn die Schneider das Gwehr gestreckt.
und jagt die Schneider zum Tempel hinaus.
(Mehrfach mündlich, aus Hessen, Schwaben etc., Mit Benutzung von flieg. Blättern aus der Zeit von 1780–1809. – Vgl. Erk, Volksl. B. I, H. 4, S. 18, Nr. 16. – Wunderhorn. I, 325; in neuster Aufl. II, 395. – Wunderhorn. II, 445; in neuster Aufl. II, 481. [Nach einer Handschr. aus der 1. Hälfte des XVI. Jh.] – Brüder Grimm, „Kinder- und Haus-Märchen. III. B. 2. Aufl. Berlin 1822.“ S. 208. „Die sieben Schwaben.“ – J. D. Falk, „Elysium und der Tartarus, 1806.“ Das. S. 40 das bekannte Sprüchlein von den drei Schwaben, die mit langem Spieß beherzt auf einen Hasen losgehn:
Beitle, geh du voran,
denn du hast Stiefel an,
daß er dich nit beißen kann.)
Auf ein dergleichen Spottlied gegen die Schneider deutet auch wol Fischart, Geschichtklitterung Bl. 255a: „Ich will euch tödten wie die Mucken, neun in eim Streich, wie jener Schneider,“ und in der Flöh-Hatz. (Straßb. 1601. 8.) B. 4: „Hörst nicht vom tapfern Schneiderknecht, der drei [Mücken] in eim Streich zu Tod schlägt?“
3. Gewäfe, mhd. gewæfen, stn., Rüstung, Waffen. – 7a Und da sie auf ihn wollen hin, so giengs in – dick und dünn. (Im Wunderhorn I, 326 geändert: da gieng es ihnen durch den Sinn.) – 8. Teuxel, Deuxel, Deixel, ist die gemilderte Form für Teufel. – 10, 2. da haben die Schneider das Gwehr abgelegt. – 11, 2. er jagt die Schneider zum Teufel (beim Plunder) hinaus.
188. Der Schneider Jahrstag.
Mäßig geschwind. | Melodie mündlich, aus Ostpreußen. |
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_394.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)