Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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mein Alte war schon todt;
ich spannt die Ross an Wagen
und fuhr mein Alte fort.
das Grab war schon gemacht:
„Ihr Träger, tragt fein sachte,
daß dAlte nit erwacht!“
das alte böse Weib
sie hat ihr Lebetage
geplagt mein jungen Leib.“
all Winkel warn mir zu weit;
ich wartet kaum drei Tage,
nahm ich ein junges Weib.
das schlug mich alle Tag:
„Ach lieber Tod von Basel,
hätt ich mein Alte noch!“
(F. Nicolai, „Eyn feyner kleyner Almanach.“ I, 147. – Büsching u. von der Hagen, „Sammlung Deutscher Volkslieder.“ S. 295. – L. Erk, Volkslieder. B. I, H. 1, S. 62, Nr. 56.)
„Der Tod von Basel, bezieht sich ohne Zweifel auf den Todtentanz daselbst und deutet auf die Heimat des Liedes.“ (Vgl. im Brockhausischen Conversations-Lexikon den Artikel: Todtentanz.) Weiter unten das hierhergehörige Lied: „Do ich mein altes Weib nahm, die alte Trumpel.“ Nach nürnberger flieg. Blättern der Kunegund Hergotin (1528–37) u. des Hans Guldenmundt. (1527–44.) – Vgl. Uhland. II, 752. und Hoffmann v. F. u. O. Schade, „Weimarisches Jahrb.“ I, 127. (Niederländisch vom Jahr 1537.)
162. Der Weltlauf.
Mäßig bewegt. | Melodie mündlich, aus dem Brandenburgischen. |
denn dein Mann ist krank.“ :|
‚‚‚Ist er krank, so sei er krank,
legt ihn auf die Ofenbank!
und ich komm nicht nach Haus.‘‘‘ :|:
denn dein Mann ist schlecht.“
‚‚‚Ist er schlecht, so sei er schlecht,
ei so ist mirs eben recht:
und ich komm nicht nach Haus.‘‘‘
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 360. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_360.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)