Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
|
so sieht sie mich sauer an;
viel lieber wollt ich freien
ein hübschen jungen Mann
und der mein stäter Buhle mag sein,
so wär ich armes Mägdelein
des Fasten und Betens frei.
ade, gehab dich wol!
ich weiß den Herzallerliebsten mein,
der mich erfreuen soll:
Auf ihn setz ich mein Zuversicht,
ein Nönnlein werd ich nimmer nicht –
ade, feins Klösterlein!
(H. Hoffmann v. F. „Monatsschrift von und für Schlesien. Jahrgang 1829. Breslau.“ II, 547. [Nach einer Papierhandschrift in der Rhediger’schen Bibl. vom J. 1603.] – Vgl. Uhland. II, 854. und A. Elwert, „Ungedruckte Reste“ etc. S. 17.)
148b. Klosterlied.
der mich macht zu einer Nunnen
und mir den schwarzen Mantel gab,
den weißen Rock darunten!
dann wider meinen Willen,
so will ich auch einem Knaben jung
seinen Kummer stillen.
daran mag he verliesen.
(„Fasti Limpurgenses. etc. Wetzlar, 1720,“ S. 37. „In derselbigen Zeit [1359] sung und pfiffe man diß Lied.“ – Diesem Liede hat Hr. v. Zuccalmaglio [Kretzschmer. II, 459.] eine ganz moderne Mel. untergelegt und auch den Text der 3. Str. um 2 Zeilen erweitert; wol nicht zu seinem Lobe.)
3. Verliesen, verlieren, aufhören, unterlassen, verderben.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_325.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)