Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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du machst mir nicht auf;
du thust mich vexieren
und lachst mich brav aus!
so geh ich nach Haus,
und bleibe für morgen
und immer ganz aus.
(I. G. Büsching, „Wöchentliche Nachrichten für Freunde der Geschichte“ etc. [1816.] I, 354. – Str. 6 nach L. Erk’s Volksliedern. B. I, H. 6, S. 31, Nr. 26.)
Mäßig. | Mündlich, aus der Wetterau und dem Odenwald. (Neunkirchen.) |
bist du drin, so mach auf!
es friert mich an mein Fingern,
ich halts nicht mehr aus!
zieh Handschuh drauf an,
damit du kannst klopfen:
klopf noch einmal an!“
du machft mir nicht auf;
du thust mich nur vexieren
und lachst mich brav aus! –
ein Feigenbaum wär,
dann thät ich drauf steigen,
wenn er noch so hoch wär.
ein Nelkenstock wär,
dann stellt ich ihn vors Fenster,
daß es alle Leut sähn.
1, 4. s ist grausam kalt draus. – 2, 3. und warte nur ein Weilchen, bis ich aufmachen kann. – 3, 1. batten, frommen, fruchten. – 4. Vgl. Liederhort. S. 255, Nr. 105. – 4a. Ich wollt, daß mein schön Schätzchen ein Wasserquell wär, dann thät ich drauf schwimmen, wenn er noch so tief wär. (Vgl. Uhland. I, 99. Str. 4.) – Statt der Str. 4 und 5 sind auch noch drei andere Schlußstophen üblich, die in Simrock’s Volksliedern (S. 336.) und in W. Walter’s „Sammlung deutscher Volkslieder. Leipzig, 1841.“ (S. 67.) können nachgesehen werden.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_277.jpg&oldid=- (Version vom 29.10.2019)