Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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Mäßig bewegt. | Vielfach mündlich, aus dem Odenwald, aus der Gegend von Frankfurt a. M., Darmstadt, Babenhausen etc. |
so soll man trinken. :|
|: Wenn ich mein Schatz nicht rufen darf,
ju ja, rufen darf,
thu ich ihm winken. :|
und treten auf den Fuß;
sist Eine in der Stuben,
ju ja, Stuben,
und die mir werden muß.
und die ich seh so gern?
Sie hat zwei blaue Aeugelein,
ju ja, Aeugelein,
die glänzen wie zwei Stern.
sind röther als der Wein;
ein solches Mädchen findt man nicht,
ju ja, findt man nicht
wol unterm Sonnenschein.
ach laß mich gehen!
denn deine Leut die schmähen mich,
ju ja, schmähen mich,
ich muß mich schämen.“
die mich thun schmähen;
ei so lieb ich noch einmal,
ju ja, noch einmal
die schönen Mädchen!
1. Wenn alle Wässerlein (wenn all die Bächlein) fließen, so muß man (so wollen wir) trinken. Wer seinen Schatz nicht rufen darf, der soll ihm (so thu ich ihm) winken. – 2, 3. ich weiß ein schwarzbrauns Mädelein und die mein werden muß. – 3, 1. Und kann sie mein nicht werden, so seh ich sie doch gern. 3, 3. Sie hat zwei schwarzbraune Aeugelein. – 4, 1. Und auch zwei rothe Bäckelein. 4, 3. und ihres Gleichen findt man nicht – Wo findt man einen solchen Schatz. – 5, 1. Herzender Schatz, verlaß mich nicht und laß mich gehen, denn deine Leut die schelten mich (verachten mich). – 6. Nach den Leuten frag ich nicht.
Die hierauf bezüglichen Texte und Melodien aus dem XVI. Jahrh. weiter unten. Nur eine der älteren Textlesarten möge hier eine Stelle finden:
Die Brünnlein die da fließen,
die soll man trinken,
und wer ein steten Buhlen hat,
der soll ihm winken;
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_234.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)