Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
|
Mäßig bewegt. | Mel. mündlich, aus Regensburg. |
Leicht bewegt. | Mel. mündlich, aus der Gegend von Darmstadt. |
bald gras ich am Rhein,
bald hab ich ein Schätzle,
bald hab ich auch kein (keins).
wann dSichel nit schneidt;
was batt mich mein Schätzle,
wenns bei mir nit bleibt.
am Neckar, am Rhein,
so werf ich mein schönes
Goldringlein hinein.
es fließet im Rhein,
soll schwimmen hinunter
ins tiefe Meer nein.
so frißt es ein Fisch;
das Fischlein soll kommen
aufs König sein Tisch.
wems Ringlein soll sein;
da thät mein Schatz sagen:
„Das Ringlein ghört mein.“
bergauf und bergein,
thät mir wiedrum bringen
sGoldringlein so fein.
kannst grasen am Rhein,
wirf du mir nur immer
dein Ringlein hinein!“
(Vgl. „Des Knaben Wunderhorn. II. B. Heidelberg, 1808.“ S. 15. [In neuster Aufl. II, 18.])
1. Bald gras ich am Acker (Ufer), bald gras ich am Rain, bald hab ich ein Schätzle, bald bin ich allein. – 2. batten, frommen, fruchten.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_232.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)