Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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sag, ich sei gstorben;
wenns an zu weinen fangt,
klagen fangt, weinen fangt:
sag, ich komm morgen,
hei dideriderallala!
sag, ich komm morgen,
hei dideridera!
du bist betrogen;
daß ich dich gar nit mag,
nimmer mag, gar nit mag:
das ist erlogen,
hei dideriderallala!
das ist erlogen,
hei dideridera!
sag, ich ließ sie grüßen;
wenn sie fraget, wie mirs geht:
sag, auf beiden Füßen.
sag, ich sei gestorben;
wenn sie an zu weinen fangt,
sag, ich käme morgen.
(Fr. Nicolai, „Eyn feyner kleyner Almanach etc.“ II. Jahrg. Berlin u. Stettin. 1778. S. 106. Nr. 22. [Nach Just. Möser’s handschriftl. Mittheilung.] Die ziemlich werthlose Mel. findet sich in meinen „Deutschen Volksliedern.“ B. I, H. 4, S. 23.)
sagt ihr nguten Morgen;
sprecht, es gehet mir sehr wol,
darf für mich nicht sorgen. :|:
darf sich keinen machen;
bin ich ihr nicht gut genug,
kann sie mich auslachen.
bitt ich alle Bauern,
daß sie mit zu Grabe gehn
und sie helfn betrauern.
will ich schwarz verbrennen,
und in einem Vierteljahr
eine Andre nehmen.
(Aus dem „Berg-Lieder-Büchlein.“ Um 1740. [Vgl. S. 116.] Das. S. 158. Nr. 132. – Vgl. E. Fiedler, „Volksreime und Volkslieder in Anhalt-Deßau. Deßau, 1847.“ S. 195.)
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_217.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)