Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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warum hast du mich geschossen?
denn mein junges frisches Herz
das muß leiden großen Schmerz;
meine Augen stehn mir offen.“
was trägst auf deinem Haupte?
„Was ich auf meim Haupte trage,
das darf ich schon Jemand sagen:
Jesus Christus der am Kreuze.“ –
zwei junge Jägersburschen.
Auf der Straß und überall,
wo sie nur beisammen warn,
haben sie es ja gesungen.
Mäßig. | Vielfach mündlich, durch ganz Deutschland verbreitet. |
gieng wol in den Wald hinaus;
saß ein Häslein in dem Strauch,
guckt mit seinen Aeuglein raus.
Armes Häslein, was du sagst
und ganz heimlich zu mir klagst!
hetzt auf mich die Hündlein an?
Wenn der Jäger mich ertappt
und das Windspiel mich erschnappt,
hält er mir die Büchse her,
als wenn sonst kein Has mehr wär!
zieht r mir Pelz und Hosen aus,
legt mich auf das Küchenbrett,
spickt mir nBuckel brav mit Speck;
steckt den Spieß von hinten ein,
wie kann er so grob doch sein!
trägt man mich zur Tafel hin;
der Eine schneidt sich ab sein Theil,
der Andre bricht mir sBein entzwei,
der Dritte nimmt sich sAllerbest:
nehmt vorlieb, ihr lieben Gäst!
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_194.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)