Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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Mäßig. | Mündlich, aus dem Odenwald. (Neunkircher-Höhe etc.) |
Mäßig. | Die Mel. mündlich, aus dem Badenschen. (Zähringen.) |
die hatten Lust in Krieg zu gehn,
wol ins Soldatenleben.
und machten sich ein große Beut
an ungrischen Ducaten.
Frau Wirthin an dem Fenster stand
mit ihrn schwarzbraunen Augen.
ein Reiter über Nacht zu bhalt,
ein Reiter zu logieren?“
die eine Frau Wirthin haben soll,
ein Reiter zu logieren.‘‘‘
sie trug ihm auf gebackne Fisch,
dazu eine Kann mit Weine.
ich hab viel Silber und rothes Gold
und ungrische Dukaten.“
Frau Wirthin zu ihrem Manne sprach:
‚‚‚Wir wolln den Reiter morden!‘‘‘
es bleibt ja nicht für uns allein,
es bleibt uns nicht verschwiegen.““
sie macht das Fett im Pfännchen heiß
und thuts dem Reiter eingießen.
schleift ihn in Keller in kühlen Sand:
‚‚‚Da lieg und bleib verschwiegen!‘‘‘
stund sein Kamrad schon vor der Thür:
„Frau Wirthin, wo ist der Reiter?“
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_148.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)