Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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12. Mich hast du in ein hohle Weide gesteckt, mit Birkenrinde zugedeckt. – 13. Und wenn dies Wort wahrhaftig wär, so wollt ich, daß der Böse käm und mir den Rautenkranz wegnähm! – 14. Sie hatte das Wort kaum ausgeredt, da kam der Böse und holt sie weg. – Und als die Braut das Wort aussprach, so kam der Teufel und holt sie ab. – 15. Er flog mit ihr zum Fenster naus in einen großen Dornenstrauch. – 16. Er flog bis auf die steinern Brück, zerriß sie dort in tausend Stück. – 17. Gute Nacht, gute Nacht ihr Hochzeitsgäst! ich bitt, seid euern Kindern fest!
Sehr mäßig. | Mündlich, aus der Gegend von Oppenheim a. Rh. |
er hört ein kleines Kindlein schrein. :|:
wer weiß, wer deine Mutter wird sein!“
ein grünes Kränzlein thut sie tragn.
sie hat schon drei Kinder ums Leben gericht.
das zweite hat sie in Sand begrabn,
mit Laub und grünem Gras wol zugedeckt.‘‘‘
und trugs ins Haus, das Gott erbarm!
die Braut soll seine Mutter wol sein.“
viel lieber will ich dem Teufel sein!““
der Teufel schon zu der Thür rein tritt:
du hast dir dein Himmel in die Hölle gebaut.“
1, 6. Der Kehrreim auch so: O weh der armen Seel!
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_143.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)