Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
|
hei danskede wal met der Brūt;
hei nam se bī erer sneiwitten Hand,
tom Fenster slaug hei der met rūt.
jå, wat geschach der aldå?
Då quam de böse Fiend ūt der Höllen
un gink vor den Brümen ståhn.
wat bist du denn nū so bedröft?“
‚‚‚Ach, sal ik der nich grinen un truren?
verlaren hebb ik jå mīn fīns Leif!‘‘‘
1. Mäken, Mädchen. Frigger, Freier. toglihk, zugleich. Koupmanssuhn, Kaufmannssohn. – 2. Sei gink, sie ging. der, ein Flickwörtchen (vgl. S. 68). kühr, sprach; kören, sprechen. dervan, davon. laot, laß. – 3. wurre, wurde. gewaohre, gewahr. Waoter, Wasser. trok hei, zog er. fiens Leifken, feins Liebchen. se krüllde, sie kräuselte; krullen, kräuseln; Krulle, Locke. geel krusen Haor, gelb krause Haare. vif, fünf. Güllen, Gulden. Trügge, Treue – Geschenk auf die Treue. – 5. weet, weiß. nenner, keiner. Schat, Schatz. Fiend, Feind. halen, holen. – 6. os, als. Verlöfniß, Verlobung, Hochzeit. quam, kam. sette, setzte. boven, oben. – 7. at, aß. danskede, tanzte. sneiwitten, schneeweißen. tom, zum. flang, flog. ruut, heraus. – 8. Brümen, Brautmann.
Mäßig. | Nach J. F. Reichardt’s Aufzeichnung. 1782. |
Mäßig. | Mündlich, aus dem Brandenburgischen. (Nauen.) |
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_132.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)