Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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es steht mir übel an;
viel lieber wollt ich sprechen:
der Schreiber wär mein Mann.“ …
ich will dir geben guten Lohn;
ich wär so gern auf den Abend –
Curante Margretchen –
zu Landsberg in dem Krug.
zu Landsberg in dem Krug,
so setz dich bei mir nieder,
Curante Margretchen –
wie ander zart Jungfräulein thun!“
für ihr Würzgärtelein:
„Ach Tochter, herzliebste Tochter,
Curante Margretchen –
wie stehst du hier allein?“
was gebt ihr mir fürn Rath:
es geht mir all Abend und Morgen –
Curante Margretchen –
ein stolzer Reiter nach.‘‘‘
den Rath den geb ich dir:
laß du den Reiter fahren,
Curante Margretchen –
bleib noch ein Jahr bei mir!“
der Rath der ist nicht gut;
ich hab den Reiter lieber –
Curante Margretchen –
denn all eur Hab und Gut.“
denn all mein Hab und Gut,
so bind deine Kleider zusammen –
Curante Margretchen –
und zieh mit ihm davon!“
der Kleider sind nicht viel;
gebt mir dreihundert Gülden,
Curante Margretchen –
kauf ich mir was ich will.‘‘‘
der Gülden sein nicht viel,
es hat sie dein Vater verrauschet –
Curante Margretchen –
in Würfel- und Kartenspiel.“
in Würfel- und Kartenspiel,
so klag ichs Christ vom Himmel,
Curante Margretchen –
daß ich ein Mägdlein bin!
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_127.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)