Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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sie klaget also sehr:
„„Ade, mein allerliebst Schätzchen,
wir sehn uns nimmermehr!““
3, 1. Er hat sie verlassen. – 4, 1 u. 2. Die Mutter, die Mutter gieng vor des Hauptmanns Haus. – 4, 4. gebt uns den Sohn heraus! – 5, 3 u. 4. euer Sohn der muß marschieren ins weit und breite Feld. – 6, 1 u. 2. Ins weite, ins breite, allvorwärts vor den Feind. – 7, 1. Sie weinet, sie trauret. – 7, 3 u. 4. „Gut Nacht, mein allerliebst Schätzchen, ich seh dich nimmermehr!“
Mäßig. | Die Mel. mündlich, aus der Gegend von Detmold. |
wol über ein breite Heide.
Was sieht er an dem Wege stehn?
ein Mädel mit weißem Kleide.
was macht ihr hier alleine?
Wollt ihr die Nacht mein Schlafbuhle sein,
so reitet ihr mit mir heime!“
kann euch doch nicht erkennen.‘‘‘ –
„Ich bin der Herr von Falkenstein
und thu mich selber nennen.“
derselbe edle Herre,
so will ich euch bitten um’n Gefangnen mein,
den will ich haben zur Ehe.‘‘‘
im Thurn muß er verfaulen!
Zu Falkenstein steht ein tiefer Thurn
wol zwischen zwei hohen Mauren.“
wol zwischen zwei hohen Mauren,
so will ich an die Mauren stehn
und will ihm helfen trauren.‘‘‘
‚‚‚Feinslieb, bist du darinnen?
und wenn ich dich nicht sehen kann,
so komm ich von meinen Sinnen.‘‘‘
den Thurm wollt sie aufschließen:
‚‚‚Und wenn die Nacht ein Jahr lang wär,
keine Stund thät mich verdrießen!
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_036.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)