Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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wenn dStüdeli trägid Laub.
der jung Chnab ist wiedrum hei.
wo ds schön Anneli verborge läg.
vo Herze gefallst mer wohl.“
ha scho längst en andre Ma!
und der mi erhalte cha.‘‘‘
und weinet und truret so sehr.
„„Was weinist und trurist so sehr?““
i ha jo keis Schätzeli meh!“
so hättist dys Schätzeli no!““
1. zweu, zwei. hättid, hätten. – 2. Chnab, Knabe. chunnt, kommt. hei, heim. – 3. Stüdeli, kleine Stauden. – 7. cha, kann. no, noch. ha, ich habe. scho, schon. Ma, Mann. – 8. rych, reich. – 9. truret, trauert. – 11. sött, sollte. keis, kein. – 12. dys, dein.
Mäßig. | Vielfach mündlich, durch ganz Deutschland verbreitet. |
gefangen waren sie;
|: sie wurden gefangen und geführet,
keine Trommel ward dabei gerühret
im ganzen römschen Reich. :|
was begegnet ihnen allda?
ein Mägdlein jung an Jahren,
hatte nicht viel Leid erfahren:
„Geh hin und bitte für uns!“
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_030.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)