Curt Drechsler-Melschesni: Der Detektiv der Zukunft | |
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Die Arbeitsweise okkult geschulter Detektive oder Kriminalbeamten unterscheidet sich ganz wesentlich von der bisherigen. Jetzt sind diese zu unendlich mühsamen Untersuchungen der Tatorte, Verhören, Beobachtungen und kostspieligen Reisen gezwungen. Messung und Nachbildung von Fußspuren, Fingerabdrücke und Blutspuren, gefundene Haare oder andere winzige Hinterlassenschaften müssen oftmals den ganzen Anhalt zu weiteren Forschungen bieten. Spürhunde sind zwar in manchen Fällen zu gebrauchen, versagen aber auch oft genug. Häufig müssen hohe Unkosten für Detektive umsonst bezahlt werden.
Wie arbeitet nun der Okkultist? Sehr einfach: Der Anzeigenerstatter kommt zu ihm und schildert den Fall. Der Detektiv konzentriert sich auf die Sache und sieht oftmals sofort schon alles: den Täter, Ort und Zeit des Verbrechens oder Vergehens, die Art und Weise der Ausführung, den Weg des oder der Täter, den Aufenthaltsort dieser und das etwaige Versteck des gestohlenen Gutes usw.
Ist die Entdeckung nicht auf einmal möglich, dann erfolgt sie Schritt für Schritt, fast immer mit unfehlbarer Sicherheit und, wenn der Seher genügend ausgebildet ist, gibt es überhaupt kein Fehlen oder Versagen.
Daß auf diese Weise die Auffindung gestohlener Sachen sowie die Festnahme von Verbrechern leichter möglich ist, als mit dem Anhalte der Fußspuren, Fingerabdrücke, Blutstropfen usw., wird jedermann einleuchten.
Die Mittäterschaft wird ebenfalls leicht festgestellt, da dem Hellseher nicht nur das Geschehene, sondern auch die vorhanden gewesene Absicht erscheint.
Curt Drechsler-Melschesni: Der Detektiv der Zukunft. Mondo-Verlag, Dresden-N., am Neustädter Markt, Dresden 1919, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Detektiv_der_Zukunft_40.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)