Es stehet in Vitis Patrum / das auff eine Zeit der Teuffel mit einem Einsiedel der ein heiliger Vater war / ein Disputation gehalten. Da fraget jn der heilige Man / Welche Sünder am meisten sind in der Helle? Der Teuffel sprach / du begerest eine schwere Sach / dann mir nicht sicher ist dis zu offenbaren / damit vielleicht die andere solche Sünder / welche noch in der Welt sind / sich nicht abschewen und Busse thun / darnach bliebe mir meine Helle gar leer und bloß / jedoch ich wil dirs sagen / das der Geitzigen / Wucherer / und der armen Leute Schinder habe er fast die Helle voll. Dann den Geitz / Wucher / schinden und schaben / die Leute fur keine Sünde nicht achten / mit dem Recht nicht straffen / sondern wer am Geitzigsten ist / der gedencket der beste Hauswirt zu sein / bey mir aber kömpt er in den tieffesten Hellen grund / als der sich fur keinen Sünder erkent / und ohne Buß / das verderben auff sich laden thut.
Kein ding ist erger im leben /
Als ein Geitziger Mensch eben.
Dann er auch seine Seel /
Umbs Geld verkeufft / bringt in die Hell.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Anhang, Anhängsel
unbekannt: Grausame/ Erschreckliche newe Zeittung/ wie in einem Stedlen Muthenin genant/ [...]/ einen Meltzer mit Namen Michael/ [...]/ der Teuffel [...] von Fuß auff bis auff die Gürtel gebraten/ [...]. Erfurt: Esaias Mechler, 1603, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_vd17_12_665803C_006.png&oldid=- (Version vom 8.2.2018)