Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Von rindtflaisch gar ain merklich zal,
Auch schweine seiten brait und schmal.
Zwelf tunen wildtpret in dem salz,
Dess lag bei ainanderen gar.
Der koch gieng dört, dess nam ich acht,
Die cost hett im ain bauch gemacht,
Ain kanten satzt er an den mundt,
Die ich kum ufgeheben kund;
Sie hielt ain fiertel oder mer.
Er thet ain solchen großen schluck
Das man gar nach den boden sach.
In rechtem schimpf ich zu im sprach:
Dann du mit deinem schnabel kurz.«
Er wand sich umb und ließ ain furz
Und sprach zu mir: »Alde! alde!
Mit dem fürt mich der knecht hinwegk
Hin in den sal zu aubendtanz.
Ain jungkfraw schen gab mir ain kranz
Hie ewer orden mir gefellt
Und mich zu freuden genzlich stellt.
Dis closter ist so reich und frei,
Sie sprach: »Glaubstu das sicherlich,
So bist daran nit ganz ain thor.«
Zu hand der keller trat herfor,
Confect und ander tresanei,
Gebraten bürn warn darbei,
Mit ainem zucker wol gespret.
Ie zwai die suchen ir gemach.
Dessgleichen thet auch ir gesind,
Sie namendt sich mit armen gschwindt,
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_245.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)