Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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In wenig jaren, nachdem abt Hanns die administration angenomen, hat herr Gotfridt Wernher von Zimbern vil wandels geen Costanz gehapt, damit ist er in kuntschaft bei abt Hannsen kommen, das er bei im das vogtrecht über
die obgenannten dörfer Sauldorf, Rodt und Alberweiler von newem außbracht. Darumb hat er im ain tausendt guldin hauptguets in goldt also par zugestellt, dargegen der abt ime und seinen erben die vogtei zu ainem ewigen erblehen verlihen. Das ist beschehen im jar nach Christi gepurt
1517, mit bewilligung bischof Haugen zu Costanz und dann herr Hanns Jacoben von Landow, als landtvogts in Schwaben und castenvogts bemelts closters. Solch vogtei ist namlich der dritteil aller freffel und bueßen, so das malefiz nit berüert, sampt andern gülten, zu dem, was die reichs- und
kraissteuren belangt, sampt dem raisen und was der wehr zusteet, das soll alles dem vogtherren zugehören. Es ist auch hierinen fürnemlich bewilligt, so er [555] zu fellen kom, soll das vogtrecht iedes mals durch ain vom adel oder der ungefärlich wappensgenoß seie, als lehenträger empfangen
werden, damit soll sich auch Pettershausen benügen lassen. Und hat das vil bemelt vogtrecht über die dörfer[1] Lorenz Münzer von Sünchingen[2] empfangen, uf zeit und im jar, wie oblaut; darauf herr Gotfridt Wernher in kürze hernach die dörfer, in das vogtrecht gehörig, ingenomen. Die haben
im als vogtherren, wie dann von alter her gepreuchlichen gewesen, gewonliche gelipt und pflicht gethon. Aber unlangs darnach haben im die pauren zu Sauldorf alle ungehorsame erzaigt, derhalben er uf ain zeit andere seine underthonnen in der stille ufgemanet, hat sie an aim morgen[3]
unversehens überfallen, den mehrertail gefengclichen geen Mösskirch gefüert und sie also zu gepürlicher gehorsame gepracht. * [1237] Zu zeiten, als herr Gotfridt Wernher geen Costanz wandlete, do waren die grafen von Werdenberg und
der abt [Jodocus][4] von Salmenschweiler der grafschaft Hailigenberg halb in stetten und imerwerenden spennen von wegen der obrigkaiten, do ieder tail vermainte, das er ime eingriff thette. Die ursach aber war im grundt doher be-
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 478. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_478.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)