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Seite:De Zimmerische Chronik 2 465.jpg

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und manier haben, und müeße nur leckerscher und abenteuriger zugeen. Vor sollichen leuten und gesten im haus ist sich wol zu hüeten und fürzusehen, neben dem thut auch ein freintlichs ufsehen ganz wol. Man sprücht, es dürf bei

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den weibern keins genawen ufsehens, oder es helf nit, das laß ich ain rede der alten sein, die villeucht bei der alten, fromen welt statt gehapt, aber zu unsern zeiten ist es vil ain anders und erfindt sich das widerspill in der pratik und deglicher erfarung. Zu dem so kan ain geschickter,

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verstendiger mann auch ain fromen frawen wol haben und behalten. Die baid gebrüeder von Bubenhofen, Wolf und auch herr Hanns Caspar, haben noch ein schwester gehapt, Barbara genannt, die ist herr Hansen von Sickingen, ritter,

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vermehelt gewesen und zu Haidelberg gesessen. [546] Dasselbig par ehevolk hat gar übel mit ainandern gelebt, wie dann vilerlai verordnung[1] in einer haushaltung sich begibt, sonderlich aber an denen orten, do die hofleger sein, daselbst dann gemainlich impudici und corruptisimi mores,

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die allerai ungelegenhaiten mitpringen, das ich an vil orten vor jaren selbs gesehen und erfaren. Sollicher uneinigkait und sonst auch villerlei ursachen halb beide geprüeder von Bubenhofen sich dahin entschlußen, ire schwestern holen zu lassen und bei inen zu enthalten. Derhalben sie ain

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diener, genannt der Emmeritz, war[2] ain starker, gerader Saxenkerle et notae libidinis, hinab geen Haidelberg schickten, der solte inen die schwester, in was weg im müglich, pringen. Derselbig Emmeritz thette seinen höchsten fleis, brachte inen die schwester in betlerklaider, dann in solchem

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habitu sie baide von Haidelberg uß biß zu irer, der frawen, brueder kamen. Die brüeder waren irer zukunft fro, verordneten sie geen Falkenstain, das dozumal Wolfen zugehört, daselbst sie alle noturftig underhaltung[3] von gueten vischen und wilprett haben megte. Es war aber die guet

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fraw noch jung, schön und die gewonet het, bei den leuten an höfen etc. und nit bei den wilden thieren zu sein, derhalben auch ir die weil baldt anfieng lang zu werden. Nun het Wolf von Bubenhofen dozumal ain burgvogt zu Falkenstain, genannt Wolf Eisenbart, wardt ain gerader, langer


  1. verordnung] d. i. unordnung.
  2. war] hs. wa.
  3. underhaltung] hs. underhandlung.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 465. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_465.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)