Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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sechsten stande im als der obrikait des orts zu, den schulthaisen, das gericht und andere empter zu besetzen und nit denen pauren. Zum sibenden hab im nie keiner ainiche verschreibung über sich geben, der das nit wol beschult
hab gehapt, welle sich desshalben uf die ergangnen handlungen ziehen. Zum achtenden laß er denselben artikel bei der offnung oder jarrodel bleiben. Belangen die letzsten beschwerden mit den frondiensten und fellen, vermain er, sie damit gar nit überladen haben, sonder, wie er das
ererbt hab und an ine komen seie, begere derhalben, seitmals sie als underhendler von deren von Rotweil wegen sich der sachen underzogen, sie wellen die beidt gemainden von irem unnötigen, unbefuegten[1] vorhaben abweisen, damit er nit verursacht, der sach weiter rath zu haben und sie umb
ir ungehorsame und untrew zu der gepür zu halten. Hierauf haben die underhendler sich sovil bearbait, das die gemainden von iren unbillichen [494] clagen domals abgestanden. Und ob gleichwol die sach der zeit also in der güete hingelegt, nochdann hat inen herr Johanns Wernher
ire ungehorsame nit vergessen künden; zudem, als bemelte bauren wider sein verhoffen sich hernach in der peurischen ufrur wider in empört, ist er hievon so gar erbittert worden, das er sie auch nit behalten wellen, sonder hat die baide dörfer sampt dem herrlichen weier zu Winzlow seinem
brueder, herr Gotfriden Wernhern, umb ain schlechts, liederlichs gelt kaufsweis zugestellt. Villeucht ist es also in fatis gewesen, das er umb seine güeter kommen und nichs behalten sölle. * [1460] Es ist domals kain glück oder kain fal mer
bei herr Johannsen Wernher gewest, und das hat sich also warhaftigclichen biß in sein dodt, der erst über vil jar hernach, anno 1548, gestorben, befunden. Was er mer angefangen, ist zuruck oder doch unglicklichen gangen, und wie karg er gewest, hat er doch kain fürschlag gehapt, ist im
alles wie der schnee verschmolzen. Er hett zu der zeit schöne korngülten in der herschaft vor Wald, dergleichen so hett er die weir noch bei ainandern. Aber wie oft hat sich begeben, das er ain nutz zwen mit früchten zusamen gepracht, und da es schon in ain hohen werd[2] hinzubringen
und von amptleuten und menigclichem er desshalben an-
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_356.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)