Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Als graf Michel von Werthaim der junger 155[6][1], der letzst des geschlechts, ohne ainiche leibserben mit todt abgangen, ist ain tail an der herrschaft Breuberg erbweis an sie gefallen, davon sie sich iezundt schreiben, auch das
wappen quartiert neben dem iren füeren, auch also uf iren münzen, die sie schlahen lassen, befunden wurt. Graf Eberhart hat ain ainigen sone, Jörg genannt, uf dem der stamm und nam, auch das ganz geschlecht diser zeit beruhen ist. Graf Eberhart ist beim churfürsten, nach absterben pfalzgraf
Ott Hainrichs, pfalzgraf Friderrichen, in großem ansehen gewesen und sein landtshofmaister worden. Man sagt, er hab sein herrn verfiert mit der calvinischen lere und solle in demselbigen inconvenient aller schuldig sein etc. Er ist nur zu gelert und zu vil witzig gewest, anno 1564
gestorben. * [1424] Es sein des curfürsten[2] söne gar übel zufriden mit der verhassten[3] secta, und soll sich namlich der eltest sun, herzog [Ludwig][4] vernemen haben lassen, so im Gott gnad verleih, das er das leben, welle er sich noch an allen
denen rechen, die seinem herr vatter zu solcher ungereimpten religion geraten und geholfen und die auch ain ursach seien, das sein herr vatter so große unschick begangen und damit kaiser und könig, auch alle stende des reichs zu ungnad und unwillen bewegt haben. Und wiewol er die grafen
von Erpach nit benennt, so waist doch menigclich wol, das bemelte grafen hieran die maist schuld tragen. Was vermags aber der jung und der ain ainiger son und erb ist zu Erpach? Der allmechtig verleihe im gnad und such seiner elter missenthaten nit bei ime! *
* [1517] Was für ain gefallen des curfürsten söne an diser gottlosen calvinischen religion ires herrn vatterns getragen, das ist bei dem abzunemen, das sein junger sone ainer bemeltem graff Eberharten[5] von Erpach, großhofmaister, in dem jar, wie der graf gestorben, höchlichen verwisen hat,
das er seinem herr vatter zu solcher verfürischen, kain nutzigen religion geraten hab, und sei sonst hieran niemands, dann er, schuldig, mit ander mer worten. Dieweil sich aber
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_234.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)