Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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licht im großen nachtail und verhinderung bringen möge, besorgt. Dieweil er aber wol gewist, das der mererthail paurn aus den dörfern Rordorf, Hewdorf und andern, nemlich aber am wasser, in die stat erfordert, hat er im
fürgenomen, dieselbigen dörfere zue blündern [A280b] und volgendts zu verbrennen. Sollichs hat er in die statt empotten, auch offenlich alda verkünden lassen. Demnach dann dieselben bauren ire früchten und anders dahaim gelassen, welches sie in solcher eil in die stat nit bringen
heten mügen, dann sie allain mit iren leiben und geweren waren erfordert worden, fiengen sie an, wie beschicht, zu schwanken. Zu dem waren etlich burger, nämlich der alt Hanns Kolb, der alt Kisling, Peter Büchsenmaister, Ludwig Sattler und andere der zimberischen parthen, von denen auch
hieob meldung beschehen. Dieselben praticierten mit den paurn dermaßen, das sie sich den Werdenbergischen offenlich widersatzten, auch sich merken ließen, das sie anders nichts, dann ire angebornne, naturliche, alte herschaft wider begerten; woverr sie aber sollichs nit erhalten, ehe sie dann
ire heuser plündern und irer weib und kinder verderben vor augen sehen und leiden, ee wellten sie aus der stat und sich selbs und die iren vor verderben und schaden, sovil inen möglich und erheblich, verhüeten. Mitlerweil als dise zwaiung in der stat sich zutruege, schickt herr Johanns
Wörnher den langen Wilhelmen von Rechberg und Rennharten von Neunegk mit wenig pferdten abermals zue der stat; die solten obermelten fürschlag, woverr sie die stat ihe nit aufgeben, nochmaln fürhalten und darzwischen[1] handlen. So baldt das beschach, wolten die paurn kains wegs
mer beleiben. Do besorgten die werdenbergischen parthen, so die pauren von inen fallen, sie wurden allain die statt [A281a] in die harr nit erhalten, sonder zu noch mer nachtail ursach geben. Derhalben ward beschlossen, soverr die handlung möchte zu aim friden, darin niemandts
ausgenomen oder vorbehalten, geraten, das sie den gemainlich annemen und die stat aufgeben wölten. Hierauf warden etlich zu obbenannten vom adl verordnet, mit angehengktem [345] bevelch, woverr herr Johanns Wörnher für sich und den haufen bei waren trewen und glauben zusagen, das er
sie vor plünderung oder verderplichem verbrennen verhüeten,
- ↑ darzwischen] hs. darzwisen.
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_058.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)