Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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den künig hingericht, machten sich eilends nach verprachten thaten darvon; aber der künig thet sich morgens früe user der truchen, kam für ain rath zu Regenspurg; denen gab er sich zu erkennen und clagt, wie es ime und den seinen
ergangen. Ab solcher mörderischen sach hetten die von Regenspurg nit vil gefallens, waren doch fro, das der künig mit dem leben so wunderbarlichen darvon war kommen; derhalben waren sie ime mit allem ernst darvon helfen, biß er widerumb an sein gewarsame kam. Ain getrewer diener
ist herr Friderrich von Ewensheim gewesen, dessen billich andern zu einem ebenbildte zu ewigen tagen nit soll vergessen werden. Iedoch haben die gaistlichen vätter mit diser prattik nit ufhören künden, sonder sich dermaßen geüebt, hindangesetzt irer ehr und aiden, das sie doch zu
letzsten disen künig [1407] Conraden, auch seinen son, künig Conradinum, den letzsten des geschlechts der herzogen von Schwaben, gar hingericht und damit das reich und die ganz deutsche nation in die eußerst not gebracht, welche hiedurch umb Italiam, Siciliam und andere künigreich und
lender kommen, auch seither in vorigen stand nie hat kommen künden. * * [1452] Ein sollich groß mord ist damals alles sub pretextu religionis ungestraft hingangen, und ain frefele that, ain sollichs gegen ainem römischen könig[1] zu understehn.
Bei wenig jaren darvor, under dem römischen könig Philipo, do ward bischof Conrad von Würzburg (war seins geschlechts ein edelman von Rabensperg) von zwaien ritter, herr Batto von Reinstain und herr Hainrichen Hunden von Falkenburg, zu eingang des tombs zu Würzburg jemerlich ermürt, allain
der ursach, das er iren bösen stuck halben inen was scharpfs het zugeret. Die theter heten sich uf dise unredliche that vorhin gefast gemacht, denn es standen ire zugeruste pferdt allernechst darbei, darauf saßen[2] sie und darvon. Und wiewol sie hernach hart darumb, wie billich, gestraft wurden,
dann der bischof ain frommer, ufrechter herr gewest, so hett doch der allmechtig auch sein einsehens, dann dieselbigen von Reinstain sein abgestorben. Es sein auch die baide geschlechter diser that halben sampt iren nachkomen unredlich gemacht, und erst über zwaihundert jar hernach do
ist das geschlecht von Falkenburg widerumb reabilitirt und
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_132.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)