Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält | |
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Juliane. (Ruhig.) Mein Freund! –
Graf. O rede – rede ein Wort, ein einziges kleines Wörtchen!
Juliane. Mein guter, lieber Freund – Sie haben mir etwas zu sagen.
Graf. Und du mir nichts – kalte Seele?
Juliane. Ludwig – finden Sie mich wirklich kalt?
Graf. Es ist nicht gut, es ist wahrlich nicht gut. Ich verderbe in meinem Innern. Sieh, ich hasse deine Treflichkeit, die ich anbete – (Ruhiger.) Ich hasse dich, weil ich mich deiner unwerth, weil ich mich klein gegen dich fühle – (Wieder heftig.) Ich liebe dich, und –
Juliane. (Hingerissen.) Und wirst aufwachen aus diesem stürmischen Traume, und wirst schaudern vor der Grabesstille, in der du das ruhig ergebne Herz deiner – – (Heiter.) Du wirst meine Zärtlichkeit nicht verkennen, wenn du ruhig bist – auch meine Achtung nicht, weil
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_090.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)